Beckenbodentraining oder Operation – Du entscheidest

Deine Checkliste

Hast Du vor, Dich bei einem Beckenboden-Spezialisten vorzustellen?

Nutze die Checkliste als Vorbereitung und notiere Dir Dir alle wichtigen Symptome und Informationen.

Beckenbodentraining oder eine Operation?
Deine Entscheidung

Sich operieren zu lassen, ist in der Regel keine einfache Entscheidung. In diesem Blogbeitrag möchten wir Dich auf die häufigsten Beckenboden-Diagnosen und -Behandlungsmethoden aufmerksam machen. Wir möchten Dich damit befähigen, selbst eine Entscheidung zu treffen: Operation oder Beckenbodentraining.

Ist dieser Artikel für Dich relevant?

Wenn Du Dir nicht sicher bist, ob Du überhaupt ein Beckenbodenproblem hast – lies bitte zuerst unseren Artikel über Beckenboden Symptome.

Ansonsten bleib hier und informiere Dich, über die häufigsten Diagnosen und über die möglichen Behandlungsmethoden.

Wenn Du unseren Artikel und unsere verlinkten Quellen durchgelesen hast, wirst Du in der Lage sein,

  • deine derzeitige Situation besser einzuschätzen,
  • deinen nächsten Arztbesuch gründlicher vorzubereiten und
  • leichter Entscheidungen bezüglich der Gesundheit Deines Beckenboden zu treffen.

Spoiler für die Eiligen: nicht jede Diagnose führt zu einer Operation. Regelmäßiges Beckenbodentraining kann oft eine nachhaltige Alternative sein.

Für diesen Artikel haben wir eine unserer Lieblingsquellen gesundheitsinformation.de angezapft – die einzelnen Artikel kannst Du den Quellen unten entnehmen.

Zahlen und Fakten 

Bei rund der Hälfte der Frauen kommt es im Laufe des Lebens zu einer leichten Schwächung des Beckenbodens. Nach Schätzungen haben etwa 3 % aller Frauen eine Senkung, die zu Beschwerden führt. Bei den meisten Frauen bleibt es bei einer leichten Absenkung – die sich sogar nach ein paar Monaten oder Jahren wieder zurückbilden kann. Die Senkung kann aber auch langsam fortschreiten.

Je nachdem wie tief Harnblase, Gebärmutter oder Darm abgesunken sind, werden vier Stufen der Senkung unterschieden: Grad 1 bis Grad 4. Meist genügen eine Untersuchung der Scheide und eine Tastuntersuchung des Darms durch den After, um eine Senkung zu erkennen und den Schweregrad zu bestimmen. 

Etwa jede zweite Frau mit leichter Beckenbodensenkung (Grad 1 oder 2) hat zusätzlich eine Blasenschwäche. Sie wird auch Stress- oder Belastungsinkontinenz genannt, weil die Blase dem Druck etwa durch Niesen, Husten oder Sport nicht mehr standhalten kann und ungewollt etwas Urin abgeht. Frauen mit einer Senkung Grad 3 und 4 haben dagegen eher Probleme, die Blase zu entleeren.

Diagnosen

  • Blasensenkung (die häufigste)
  • Belastungsinkontinenz, Stressinkontinenz oder Mischinkontinenz
  • Gebärmuttersenkung
  • Scheiden- oder Gebärmuttervorfall (Genitalprolaps)
  • Darmsenkung

Behandlung

Die Behandlung richtet sich vor allem danach, ob Beschwerden auftreten – und weniger danach, wie ausgeprägt die Senkung ist. Welche Behandlung sich eignet, hängt unter anderem davon ab,

  • welche Beschwerden sich bessern sollen und wie belastend sie sind,
  • wie alt Du bist,
  • ob Du noch Kinder bekommen möchtest,
  • ob es Dir wichtig ist, die Gebärmutter zu behalten,
  • welches Organ sich abgesenkt hat und wie stark,
  • wie gut nicht-operative Behandlungen helfen und
  • ob eine Blasenschwäche oder weitere Erkrankungen bestehen.

Es gibt folgende Behandlungsmöglichkeiten:

  • Beckenbodentraining zur Stärkung der Muskeln. (1)(3)
  • EMS-Training mit dem Stuhl, der dem Beckenboden elektrische Impulse gibt. (3)
  • Radiofrequenzgerät: Wenn man den Beckenboden trainiert hat und immer noch beim Husten oder Niesen Urin verliert, kann man mit einem Radiofrequenzgerät die Vagina behandeln lassen. (3)
  • CO₂-Laser: Analog zu Radiofrequenzgerät kann man das Gleiche auch mit dem CO₂-Laser probieren. Außerdem kann ein CO₂-Laser bei schmerzenden Dammschnittnarben hilfreich sein. (3)
  • Pessare: kleine Schalen, Würfel oder Ringe aus Gummi oder Silikon. Ein Pessar wird in die Scheide eingeführt und soll die Organe im Becken stützen. Pessare gibt es in unterschiedlichen Größen. (2)
  • Operation: Dabei werden die Organe im Becken angehoben und stabilisiert. Manchmal wird auch eine Entfernung der Gebärmutter angeboten. (2)

Einige Frauen können ihre Beschwerden durch Beckenbodentraining oder durch das Tragen eines Pessars ausreichend lindern. Wenn beides nicht hilft, kann eine Operation unter Umständen eine Alternative sein. Um zu klären, ob eine Operation infrage kommt, kann eine Entscheidungshilfe verwendet werden. Sie fasst die wichtigsten Vor- und Nachteile der verschiedenen Behandlungsmöglichkeiten zusammen.

Fazit

Regelmäßiges Beckenbodentraining kann vor allem hilfreich sein bei Blasen- und Darmschwäche, Übergewicht, Haltungsschwächen, bei Frauen zusätzlich vor und nach der Geburt, bei Bindegewebsschwäche in den Wechseljahren und nach Operationen im Beckenbereich.

Es dient nicht nur zur Kräftigung der Muskeln des Beckens und zur Festigung des Beckenbodens, sondern ist auch eine wirkungsvolle Maßnahme, um eine Operation im Beckenbereich zu vermeiden.

Deine Checkliste

Hast Du vor, Dich bei einem Beckenboden-Spezialisten vorzustellen?

Nutze die Checkliste als Vorbereitung und notiere Dir Dir alle wichtigen Symptome und Informationen.

Quellen: 

  1. https://www.gesundheitsinformation.de/scheidensenkung-und-gebaermuttersenkung.2704.de.html
  2. https://www.gesundheitsinformation.de/beckenbodentraining.2288.de.html 
  3. „Unverschämt: Alles über den fabelhaften weiblichen Körper“ von Dr. med. Sheila de Liz